Wie schreibt man als Freelancer ein Angebot?

angebotZu wissen wie man ein rechtlich einwandfreies Angebot erstellt, ist für den Freelancer unerlässlich. Denn ohne ein wasserdichtes Angebot, kann dieser weder an Aufträge kommen, noch seriös arbeiten. Es ist jedoch nicht so einfach, denn ein Angebot muss der deutschen Gesetzeslage entsprechen und dazu gilt es zahlreiche Richtlinien einzuhalten. Worauf Sie im Einzelnen achten müssen und welche Fehler es zu vermeiden gilt, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Rechtliche Vorgaben zur Erstellung eines Angebotes

Es gibt in Deutschland strikte Richtlinien zu Erstellung eines Angebotes. Dazu gehören zahlreiche Informationen und Anforderungen, damit ein Angebot rechtssicher ist. Wir erklären dies in Bezug auf Angebote, die sich auf Produkte und Dienstleistungen beziehen. Es ist als Dienstleister essentiell wichtig, den potentiellen Auftraggebern im Angebot zahlreiche Informationen darzulegen. Dies kann unter anderem sein:

  • Eine detaillierte Beschreibung einer Dienstleistung oder eines Artikels
  • Eine Beschreibung an möglichen Optionen und Ausführung der Dienstleistung oder Ware
  • Errechnete Preise und mögliche Zusatzkosten
  • Nachlassvereinbarungen, Rabatte und sonstige mögliche Vergünstigungen
  • Lieferbedingungen wie etwa der Lieferzeitraum, mögliche Versandarten und ähnliches
  • Zahlungsmodalitäten
  • Unterschiedliche Verpackungsmöglichkeiten bei Waren
  • Die Benennung der Dauer des Angebotes (zeitlich begrenzt)
  • Die Benennung des Gerichtsstandes

 

Beachten Sie, dass Sie nicht alle oben aufgeführten Punkte in Ihrem konkreten Fall angeben müssen, denn Sie können den Hinweis auf den Gerichtsstand zum Beispiel auch in Ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen anführen. So müssen Sie dies nicht nochmal im Angebot erwähnen. Es reicht dann, wenn Sie auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen verweisen.

Preise

Lassen Sie bei den Punkten „Preise“ und „Angebotsgültigkeit“ unbedingt Vorsicht walten, denn hier sollten Sie Freizeichnungsklauseln verwenden. Dazu können Sie etwa mit Formulierungen wie „Preis vorbehalten“, „unverbindlich“ oder „ohne Gewähr“ arbeiten.

Absolute Sicherheit erlangen Sie letztlich auch mit diesen Floskeln nicht, denn einige Landgerichte in Deutschland haben diese Formulierungen bereits als Wettbewerbsverstoß eingeschätzt. Wenn es Ihnen also schwerfällt konkrete Preise zu nennen, so erstellen Sie lieber einen Kostenvoranschlag, denn hier können Sie im Nachhinein den Gesamtpreis um bis zu 20 % überschreiten.

Generell sollte eine Gültigkeit des Angebotes in jedem Fall enthalten sein. Das können Sie beispielsweise wie folgt formulieren:

„Unser Angebot ist gültig bis zum 15.08.2017. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.“

 

Es ist wichtig, das Angebot zeitlich zu begrenzen, denn sonst ist es praktisch endlos gültig. Theoretisch würde es bedeuten, dass Sie monatelang oder gar länger an Ihr Angebot gebunden sind. Bedenken Sie, dass sich in so einem langen Zeitraum, viele Gegebenheiten ändern können, welche maßgeblich den veranschlagten Preis beeinflussen. Legen Sie also den Zeitraum ganz klar fest!

So gewinnen Sie den Kunden für sich!

Ein tolles Angebot ist mehr als die Summe aus wichtigen Informationen. Sie sollen nämlich auch gleichzeitig Ihren zukünftigen Kunden von Ihrer Kompetenz und den Produkten oder Dienstleistungen überzeugen.

Diese Aspekte werden jedoch in der Praxis häufig vergessen, denn manche Selbstständige denken, dass der Kunde ja bereits durch die reine Anfrage seinen Wunsch nach Zusammenarbeit signalisiert hat. Dies ist jedoch ein Irrglaube.

Potenzielle Auftraggeber holen in aller Regel immer mehrere Angebote ein, um vergleichen zu können und einen Eindruck zu erlangen. Die finale Erteilung des Auftrages hängt maßgeblich vom Angebot und vom persönlichen Eindruck ab. Nicht ausschließlich der Preis kann letztendlich ausschlaggebend sein. Manche vertreten sogar die Meinung, dass ein optimal dargestelltes Angebot, welches professionell und qualitativ hochwertig erscheint, einen höheren Preis wieder relativieren kann

Beherzigen Sie folgende Ratschläge:

  • Gehen Sie auf die Bedürfnisse und Wünsche umfassend ein
  • Bieten Sie die beste Qualität
  • Berücksichtigen Sie auch ungewöhnliche Wünsche
  • Legen Sie dar, wie sich der Preis aus Preis- und Leistung zusammensetzt

Sehen Sie ein abgegebenes Angebot immer als Chance! Bedenken Sie, dass Sie Ihr Unternehmen präsentieren und es jetzt gilt, den potentiellen Auftraggeber von sich zu überzeugen!