Willenserklärung – Angebot und Nachfrage

Angebot erstellen – Zusammenfassung

Mit einem Angebot gibt der anbietende Betrieb eine einseitige Willenserklärung ab. Erst wenn der potenzielle Kunde das Angebot zu den aufgeführten Bedingungen annimmt, kommt ein rechtskräftiger Kaufvertrag zustande. Um Kunden zu halten und Neukunden zu gewinnen, gehört das Erstellen von Angeboten zum Betriebsalltag. Meist fertigen kompetente Sachbearbeiter Angebote aufgrund von Anfragen an. Damit der anfragende Betrieb das Angebot annimmt, sind einige Regeln zu beachten.

Das AIDA-Modell nutzen

Ein Angebot, das den Eindruck einer Vorlage für alle möglichen Fälle vermuten lässt, beeindruckt weder Kunden noch Interessenten. Besser ist es, nach dem bekannten AIDA-Modell zu verfahren. Ein Angebot soll demnach

  • Attention: Aufmerksamkeit beim Kunden/Interessenten erregen,
  • Interest: Das Interesse am Produkt/der Dienstleistung wecken,
  • Desire: Den Kaufwunsch auslösen,
  • Action: Den Auftrag erhalten

beinhalten. Selbstverständlich darf ein Angebot nur die Produkte, Dienstleistungen und Leistungsumfang beinhalten, welche der anbietende Betrieb in der Lage ist, zu liefern oder zu bewältigen (§ 294 BGB).[the_ad id=“452″]

Interesse wecken

Viele EDV-Softwares enthalten Vorlagen für Angebote, die weder Interesse noch Aufmerksamkeit wecken. Gute Verkäufer geben beim textlichen Teil des Begleitschreibens ihrer Kreativität den Vorzug. Sie gestalten diesen Teil individuell und auf die Anfrage des Kunden bezogen. Floskeln ersetzen sie durch Sätze, die dem Kunden das Gefühl vermitteln, dass er im anbietenden Unternehmen den Geschäftspartner gefunden hat, der seinen Anforderungen entspricht. Dieses Gefühl löst in der Regel den Bestellvorgang aus.

Eine Unart sind Abkürzungen, die Produkte bezeichnen sollen. Die zum Artikel gehörenden Sachnummern sagen nichts über das Produkt aus. Deshalb ist es immer besser, wenn das Produkt oder die Dienstleistung vollständig ausgeschrieben ist, damit der Leser weiß, um was es sich bei einer bestimmten Position handelt. Mit einem „Buchstabensalat“ fangen Kunden in der Regel nichts an; dieser Faktor führt zu unnötigen und für den Kunden unliebsamen Nachfragen. Mit einem Angebot, das dem potenziellen Kunden zeitraubende Rückfragen erspart, ist der Auftrag so gut wie beim anbietenden Unternehmen.

Umfangreiche Angebote mit Anschreiben begleiten

Bauunternehmer und produzierende Betriebe für Investitionsgüter wie Maschinen, Aufzüge erstellen umfangreiche Angebote. Das ist anders nicht möglich, da alle notwendigen Teile, Einbau und Inbetriebnahme (bei Investitionsgütern) im Angebot aufgeführt werden müssen. Diese Angebote enthalten entweder zu jedem Produkt und jeder Dienstleistung Einzelpreise oder sie werden als Pauschalangebot gestaltet. Ein Pauschalangebot führt ebenfalls alle Produkte und Dienstleistungen wie Montage auf, jedoch gibt es hier einen Gesamtpreis.

Bei umfangreichen Angeboten ist der Hinweis sinnvoll, bis wann das Angebot in dieser Form Gültigkeit hat. Nach dem im Angebot angegebenen Kalendertag kann der anbietende Betrieb entweder das Angebot in der Form beibehalten oder die Preise anpassen.

Grundsätzliches zum Angebot

Für die Existenz eines Unternehmens ist der Auftragseingang wichtig, damit die laufenden Kosten bezahlt und Gewinne erwirtschaftet werden können. Aufträge erhalten Unternehmen nur dann, wenn sie ihre Produkte mit gut gestalteten Angeboten für Kunden und Interessenten interessant machen. Üblicherweise werden Angebote schriftlich verfasst.

Dienstleistungen

Daneben bieten Unternehmen ihre Dienstleistungen bei öffentlichen Ausschreibungen von Gemeinde, Stadt, Kreis oder Land an. Hier ist eine gute Formulierung weniger gefragt, da die Ausschreibungen online erfolgen und entsprechend gestaltete Angebotsformulare auszufüllen sind.
Anders verhält es sich mit Kunden des nicht öffentlichen Dienstes, die ein übersichtliches Angebot erwarten. Die Anrede beim Angebot entspricht der Grußformel der Anfrage; also den Namen des beim Kunden beschäftigten Mitarbeiters. Bei der Formulierung des Angebots stellt man die speziellen Wünsche des Kunden nochmals dar. Damit zeigt der Anbietende Interesse an den Anforderungen, die der Kunde stellt und gleichzeitig, dass er diese verstanden hat.

Inhalt eines Angebots

Der Inhalt eines Angebots bezieht sich ausschließlich auf das Produkt oder die Dienstleistung. Handelt es sich um einen Artikel, ist dieser genau zu bezeichnen unter Angabe des Einzelpreises. Nebenkosten wie Versandkosten sowie die separat aufgeführte Umsatzsteuer ergeben den Angebotspreis. Der Liefertermin sowie die Zahlungsbedingungen sind weitere Inhalte des Angebots.

Form des Angebotes

Eine andere Form des Angebotes ist die, bei welcher neben dem Produkt auch Nebenleistungen wie beispielsweise Montage enthalten sind. Dafür gibt es zwei verschiedene unterschiedliche Formen. Bei der Ersten führt der Unternehmen jeden Artikel mit Einzelpreis sowie die Montage mit Arbeitsstunden und Arbeitslohn sowie der Umsatzsteuer auf. Wie bei allen Angeboten bilden Liefertermin und Zahlungsbedingungen den Abschluss.[the_ad id=“452″]

Pauschalangebot

Die zweite Form ist ein Pauschalangebot über Lieferung und Montage. Diese Form kommt häufig bei Umbauten oder Auswechseln größerer Ersatzteile bei Investitionsgütern wie Aufzüge vor. In diesem Angebot führt der Unternehmer ebenfalls die Einzelteile auf und schreibt darunter „inklusive Montage“. Beides, Produkte und Montage, erhalten einen gemeinsamen Preis, einen Pauschalpreis. Zu diesem Pauschalpreis rechnet der Unternehmer die Umsatzsteuer hinzu. Liefer- und Einbautermin sowie die Zahlungsbedingungen und wie lange sich der Unternehmer an das Angebot gebunden hält, bilden auch hier den Abschluss.

Nachfragen

Gerade bei umfangreichen Angeboten, welche die Montage der Teile beinhalten, setzen Unternehmen eine Bindungsfrist. Diese besagt, bis zum angegebenen Datum gelten die Preise; später könnte sich das Angebot verteuern. Um Kunden zu halten, ist eine gute Kundenbetreuung das A und O eines Services. Um den Kunden dieses Gefühl zu vermitteln, ruft der Sachbearbeiter einige Tage später beim zuständigen Einkäufer an und bespricht mit ihm bezüglich des Angebots aufgetretene Fragen.